Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kaarst wird – neben ein paar hauptamtlichen Mitarbeitern angestellt bei der Stadtverwaltung – durch das ehrenamtliche Engagement der Bürger getragen. Allerdings finden die Einsätze nicht nur zum Feierabend statt. Daher kann eine Freiwillige Feuerwehr nur bestehen bleiben, wenn Unternehmen ihre bei der Feuerwehr engagierten Mitarbeiter unterstützen. Dies war ein zentrales Thema beim letzten Unternehmerfrühstück der MIT Kaarst.
Der MIT-Vorsitzende Markus Steins begrüßte zu der Veranstaltung rund 20 Teilnehmer, darunter Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und den CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling. Referent an diesem Morgen war Andreas Kalla, Leiter der Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kaarst. Er ist einer von zwölf städtischen Angestellten bei der Feuerwehr, hinzu kommen noch 135 ehrenamtliche Kräfte, die sich auf die Löschzüge Kaarst (60 Mitglieder) und Büttgen (75) aufteilen. Aber auch hier macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar, und zwar nicht nur, weil es generell schwieriger wird, noch ehrenamtliche Kräfte zu finden, sondern weil Unternehmen eben wegen fehlendem Personal ihre Mitarbeiter nur ungern für die Tätigkeit, die spontane Verfügbarkeit erfordert, freistellen.
Der Kaarster Feuerwehrchef berichtete aber noch weiteres aus dem Alltag. So fährt man zwischen 650 und 700 Einsätze pro Jahr. Darunter fallen nicht nur Brände, sondern auch oft technische Hilfen. Erschwert würden die Einsätze durch falsch abgestellte Fahrzeuge, über Tag meistens durch Lieferdienste und Handwerker und über Nacht von falsch parkenden Privatfahrzeugen, beklagte Andreas Kalla. Eine neu hinzugekommene Schwierigkeit stelle das Löschen von E-Autos dar, führte er aus. Insbesondere in Tiefgaragen, wo es dann zu sehr starken Hitzeentwicklung kommt, würden die Betondecken bei einem solchen Brand nur circa 90 Minuten standhalten können. Daher werde hier nach neuen Löschmethoden hierfür gesucht. Gegebenenfalls müsste hier auch der Gesetzgeber für eine Lösung tätig werden, sagte Kalla vor allem in Richtung des anwesenden Bundestagsabgeordneten.